94 Prozent der Deutschen verbinden das eigene Zuhause auch damit, Zeit mit Freunden und der Familie zu verbringen. >> FORTSETZUNG VON SEITE 01 Hygge macht glücklich Gleichzeitig verbinden 98 Prozent der Deut- schen das eigene Zuhause mit Geborgen- heit und Gemütlichkeit. Darauf zahlen auch aktuelle Wohntrends ein. Denn viele Men- schen suchen bewusst den Abstand von der schnelllebigen Welt „da draußen“ und schaffen sich ihre wohlige Zuhause-Zone. Dabei wird nicht unbedingt auf technische Möglichkeiten verzichtet, aber man lässt die smarten Helfer lieber im Hintergrund arbeiten. Wichtiger ist es, die eigene Wohnung zum so- zialen Mittelpunkt auszugestalten. Vorbild da- bei sind uns die Skandinavier, die statistisch gesehen „glücklichsten Menschen der Welt“. Die dänische Lebensart „Hygge“ gilt sogar als Glücksformel des Wohnens: Kuschelige Kis- sen und Decken, am liebsten in zarten Pastell- tönen, sorgen für eine gemütliche Atmosphä- re. Arrangements aus Kerzen und Teelichtern erfreuen das Herz. Reduziertes Design und natürliche Materialien wie Holz runden das Wohngefühl ab. Wer „hyggelig“ lebt, lebt zu- frieden, heißt es, und ist gegen Winter-Blues bestens gewappnet. Ähnlich machen es die Schweden mit ihrem Wohntrend „Lagom“. Das Wort bedeutet in etwa „gerade richtig“ und meint damit, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Wenige Möbelstücke, unauf- fälliges Design, sparsame Akzente und re- duziertes Licht sind Elemente dafür. Generell spielt das Thema Licht eine immer größere Rolle in unserer Wohnkultur. Mit intelligentem Lichtdesign werden Stimmungen erzeugt. Da- neben liegt auch alles im Trend, was von Hand gemacht ist. Es gibt zahlreiche Do-it-yourself- Anleitungen, zum Beispiel für Wandregale aus Holzresten, selbstgestaltete Kissen oder Deko mit Servietten. Die Zukunft des Wohnens Die Wahl unserer Einrichtung ist, mehr als wir denken, von Wohntrends, die in den Medien abgebildet werden, beeinfl usst. Aber nicht nur. Denn Wohnqualität hängt heute immer weniger an Quadratmetern und Statussymbo- len, sondern spiegelt vielmehr veränderte Le- benseinstellungen wider. So wird das Thema Umwelt für viele Menschen immer wichtiger. Wir sparen Strom, tauschen alte Glühbirnen gegen effi ziente LEDs und entscheiden uns immer öfter für nachhaltig produzierte Möbel. Auch in der Gemeinschaft entstehen neue Formen, mit den vorhandenen Ressourcen schonender umzugehen. Teilen statt Besitzen ist hier die Formel. Das „Sharing“ bezieht sich dabei nicht nur auf Autos und Ladesäulen, sondern auch darauf, Haus, Wohnung und Garten zu teilen. Zum Beispiel führen soge- nannte „Integrierte Projekte“ Ältere und Jün- gere, Menschen mit und ohne Behinderung, Kinderlose, Alleinerziehende und Familien zu- sammen. Die Nachfrage an diesem gemein- schaftlichen Wohnen, Mitgestaltung und Fle- xibilität wächst. Zudem hat diese neue Art des Lebens den Vorteil, eine wirtschaftlich und ökologisch attraktive Nische zwischen Mie- te und Eigentum zu bieten. Und es gibt noch 04 I Leben